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Sonntag, 17. April 2011

"Dumme Gedanken" revisited

"Stupid ideas" revisited.

Ich war 18, als ich den Satz hörte: "Wer schreibt, kommt nicht auf dumme Gedanken."

Das war 1966. Die Beatles gab es noch. Eric Burdon and the Animals waren in vollem Schwung. Sunny and Cher turtelten noch miteinander. The Byrds spielten live noch lauter als erlaubt, die Stones hatten mit "Satisfaction" ein Jahr zuvor einen Jahrhundert-Hit gelandet, die Kinks wurden immer besser. Und überhaupt, wir kannten noch die Namen aller Bandmitglieder "unserer" Musik. Das erste Mal in der Menschheits-Geschichte hatte die Jugend ihre eigene Musik. Die Piratensender Radio London, Radio Caroline, etc. vor der Küste Englands liessen uns grinsen, wenn die Erwachsenen mit Kopfschütteln unsere Begeisterung für diese "Negermusik" begleiteten. Wir waren wir und wir wollten die Welt verändern. Keine Frage, die Zeit war reif. Zur Hölle mit den WW II Kriegsveteranen und den Vietnamkriegstreibern.

"Wer schreibt, kommt nicht auf dumme Gedanken."

Schreiben hiess damals, ein weisses Blatt Papier vor sich, einen Stift in der Hand und die Musse, Buchstabe für Buchstabe schnörkelnd miteinander zu verbinden. Zeit! Es brauchte Zeit. Im Rückblick kommt einem das wie Meditation vor. Als im Kölner Raum gebürtiger weis ich, dass BAP im Nachhinein den damaligen Zeitgeist erkannt hatte:

E wieß Blatt Papier, ne Bleisteff, Jedanke bei dir setz ich ahm Finster un hühr, wat sich avvspillt vür der Dür, bess ich avvrötsch en die Zick....

Ja, genau, wer schreibt, kommt nicht auf dumme Gedanken. Schreib, Mann, bevor du abrutschst. Schreib, bevor dich dein Leid überwältigt und du Dummheiten machst.


Oh, wie romantisch. "Do kanns zaubere"


Das war vor 30 Jahren...Demnächst mehr zu diesem Thema. 

      

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