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Donnerstag, 26. Januar 2012

Chinesisches Neujahr zu Hause



Zu Hause

Das chinesische Neujahrsfest, von den Chinesen Frühjahrsfest genannt,  wird in Thailand natürlich auch zu Hause gefeiert. Selbst in Thai buddhistischen Kreisen, wie im Folgenden dargestellt. Denn Thais aller Couleur feiern gerne auch vermeintlich glücksbringende Feiertage der anderen Weltregionen. So hat sich das Weihnachtsfest neben dem westlichen Neujahr zu einem absoluten Schlager entwickelt. Der Verkauf von Tannenbäumen, echt oder künstlich, hat voriges Jahr zumindest in Bangkok alle Rekorde gebrochen. Man gibt sich westlich aufgeklärt.

Zum heimisch zelebrierten chinesischen Neujahrsfest gehört vornehmlich die symbolische Bewirtung von allem "Heiligen", dem man hier Respekt erweist. Da ist zunächst einmal der privat häusliche Buddhaschrein...


Und dann natürlich das obligatorische Geisterhäuschen.  Kein Grundstück in Thailand kann auf solch eine Einrichtung verzichten. Es sei denn, es befindet sich im Besitz von Moslems. Diese Geisterhäuschen erfüllen mehrfache Zwecke. Zunächst sind sie eine Respekterweisung für die Spirits des Landes, welches durch bauliche Massnahmen verändert wurde. Zweitens bietet es eine Heimstätte für die ehemals verstorbenen Seelen, die einmal dieses Land bewohnt haben.


Eine solche Bewirtung soll diese Spirits und die Verstorbenen in gute Laune versetzen, denn im Ärger können sie unberechenbar sein und allerlei Unheil anrichten. 

Und dann ist da noch die Zugabe. Die Steintischecke im Garten. Wir erinnern uns. So sah sie während der grossen Flut aus, kurz bevor sie total überflutet war. 


Zum chinesischen Neujahr bekam sie wieder Farbe mit buntem Obst und den geflüsterten Worten: "Welcome back on dry land" ...


Gegen Nachmittag, nach dem die Geister satt waren, haben wir geschmaust.  

Dienstag, 24. Januar 2012

Chinesische Neujahrsgans


Chinese New Year

Am 23.1.2012 feierte Bangkok, besonders in China Town in der Yaowarat Strasse, das chinesische Neujahrsfest. Wir schreiben nun das Jahr des Drachen. Ein unberechenbares Jahr. Der Drache ist zwar stark und intelligent, hat Durchsetzungsvermögen und erreicht meist seine Ziele. Er bleibt aber unbezähmbar in seinem Übermut und schlägt manchmal über die Stränge. Nicht immer zum Wohle der Menschheit. Der Hase, eigentlich Kaninchen, denn Hasen gibt es in Asien nicht, von vorigem Jahr hat für die nächsten 12 Jahre ausgedient. 

Schon vor zwei Wochen fiel mir eine Gans in einem Verschlag am Strassenrand in der Nachbarschaft auf, die leise vor sich hin meckerte, wenn man sich ihr näherte. Zufrieden schwamm sie in einer Badewanne in absolut frischem Wasser. Aha, da mästet wohl jemand seine Neujahrsgans im glasklaren Wasser um sie als gebratene Bio-Gans am Neujahrstag zunächst den Göttern und den chinesischen Vorfahren zu weihen und dann selbst im Familienkreise zu verspeisen, waren meine Gedanken.

Am 23.1.2012 habe ich mir das Treiben in China Town nicht entgehen lassen. Am Odeon Kreisel, der als Tor nach China Town durch eine Pforte im chinesischen Stil gekennzeichnet ist,  begann das festliche Treiben. Die Strassen waren für den Verkehr gesperrt. Normalerweise herrscht hier Verkehrsstau.


Die chinesische Glücksfarbe "rot" war vorherrschend. Sie steht laut chinesischer Tradition nicht im Konflikt mit unmoralischen Establishments, die sich bei uns in sog. Rotlichtvierteln versammeln, denn solche Viertel sind in China mit grünen Lampions gekennzeichnet. Also Grünlichtviertel. 


Die Vorbereitungen für den Besuch der Queen Sirikit und Prinzessin Sirindhorn liefen auf Hochtouren. Damen in weissen Uniformen mit drei Sternen auf den Schultern organisierten die Sitzordnung für die VIPs am Tor zur China Town.


Trotz riesigem Polizeiaufgebot war die Atmosphäre entspannt. Als normaler Sterblicher durfte man sogar auf den weissen Stühlen probesitzen. Man gab sich volksnah. Die Kamera durfte ungestört gezückt werden. 


Privat natürlich auch...



Die Polizei dein Freund und Helfer. Zwei Mädels im kleinen Schwarzen erkundigten sich nach dem Weg.


Am Eingang zur Yaowarat Strasse war der Teufel los. Die Leute schoben sich bei 41 C in der Sonne und 32 C im Schatten durch die Menge. 


Eine Band sorgte am frühen Nachmittag für Stimmung. Guter rockiger Thai-Pop. Gar nicht mal schlecht


Und was ist aus der Gans geworden? Hat sie heute am 24.1.2012, einen Tag nach Neujahr  ausgeplätschert? Mitnichten. Sie erfreut sich nach wie vor ihres Lebens.


Wie kommt's? Der Besitzer verriet mir, dass diese Gans sein geliebtes Haustier sei und nicht zum späteren Verspeisen in der Badewanne schwimme. Denn solange sie des Nachts ihren Dienst versähe, laut schnatternd in der Dunkelheit vor Dieben warne, solange würde sie es gut bei ihm haben inklusive Streicheleinheiten.

Ob das Herrchen jemals von den schnatternden Gänsen, die einst im Kapitol des alten Roms vor Feinden warnten, gehört hat? Nie und nimmer! Die Legende lebt global für immer in all ihren Fassetten, solange es Menschen und Gänse gibt...