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Montag, 23. Mai 2011

Rezension "Funny Games"


Björn Jahners Buchtipp: „Funny Games“ – Bis zur bitteren Neige

Der neue Erfolgsroman von Louis Anschel und Hermann U. Loewel

 

Louis Anschel, bekannt mit den Erfolgsromanen „Ein Farang schlägt zurück“ sowie „Eine Schlange im Paradies“, und Hermann U. Loewel, Autor des Top-Seller „Short Times“, melden sich zurück. Die beiden bekannten Thailand-Autoren entpuppen sich als ein stimmiges Team und präsentieren mit dem neuesten Roman „Funny Games“ das charakteristische Leben von Auswanderern und Urlaubern auf Freiersfüßen in der Touristenmetropole Pattaya.

Die Leser gehen auf eine spannende Reise in das bizarre Nachtleben Pattayas und tauchen tief ein in skurrile sowie laszive Lebensgeschichten verschiedener in der Touristenmetropole lebender Farangs. Die auftretenden Figuren sind vereinsamte, seelisch deformierte Menschen, die hinter ihrer vermeintlichen 68er-Fassade und lässigen Mentalität ein gestörtes Verhältnis zur Realität offenbaren. Das Geschehen konzentriert sich auf den Verlauf von sieben Tagen und sieben Nächten. Mittelpunkt und Schnittpunkt des Geschehens ist ein Hotel in der Soi Diana Inn, in unmittelbarer Nähe zum prickelnden Nightlife der Partyhauptstadt des Königreiches.

Spannung vom ersten bis zum letzten Wort: Die einzelnen Kurzgeschichten werden als Momentaufnahmen geschildert, die sich überschneiden und dabei dramatische Wendungen erfahren. So stellen sich anfangs scheinbar unbedeutende Entscheidungen der Figuren an späterer Stelle als folgenreich heraus. Ganz nach dem Motto „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt“ bestreiten die Figuren des Romans den tiefen Dschungel aus Party-Exzessen und exotischen sowie geheimnisvollen Schönheiten der Nacht im größten Sündenpfuhl Thailands.

Der satirische Roman übt bitterböse und zynische Kritik am typischen Alltag zwischen Bars und horizontalem Gewerbe in Pattaya und seziert den unaufhaltsam fortschreitenden Verfall gesellschaftlicher Werte. Da die Protagonisten in einer Stadt, in der alles käuflich ist, individuelle Regeln aufstellen, geraten sie so durch ihr eigenes Handeln immer tiefer in einen Sumpf, aus dem sie sich nicht mehr befreien können…

Der Pattaya-Roman, dem lange entgegengefiebert wurde, hält, was er verspricht und besitzt das Potential, zum großen Winter-Hit zu werden. Egal, ob am Strand oder in der kalten Heimat vor dem Kamin: „Funny Games“ fesselt den Leser von der ersten bis zur letzten Seite und gehört zur Pflichtlektüre eines jeden Fans des nächtlichen Geschehens in der Touristenmetropole.

Björn Jahner  www.der-farang.com

Quelle: Ausgabe 01 / Januar 2011:

http://www.der-farang.com/?article=2011/01/funnygames


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Der neue Pattaya-Roman „Funny Games“ ist im Jahr 2010 im Edition Bamboo Sinfonia Verlag, Bangkok, erschienen und kann für 395 Baht direkt im FARANG-Medienhaus oder im FARANG-Buchshop auf der Webseite www.farang.co.th unter Abo und Bücher, plus Versandkosten, erworben werden.

Sonntag, 22. Mai 2011

E-Nang - I Love Farang


...so heisst der Titel eines Thai-Films aus dem Jahre 2011. Mit "Farang" sind westliche Ausländer gemeint. Es ist ein Wort, dass umgangssprachlich in Thailand oft für Weissgesichter benutzt wird.

Im Folgenden eine Filmkritik von Louis Anschel


Inhalt: Liebe kennt keine Grenzen. E-Nang ist eine Komödie, die im Nordosten Thailands angesiedelt ist, dort wollen einige junge Frauen Männer aus dem Westen kennenlernen, weil sie auf das große Geld hoffen. Außerdem liegt es im Trend, wenn die Eltern einen Farang-Schwiegersohn haben.

Zur Zeit in den thailändischen Kinos

Sprache: Isan, mit thailändischen und englischen Untertiteln

Länge: 90 Minuten

Regie: Chinores Kamwandee


http://www.enjoythaimovies.com/2011/05/white-buffalo-e-nang-oie-koie-farang/

Als der Reviewer von dem Film erfuhr, erzählte er einem Freund, worum es gehen könnte: Ein Thai will verhindern, daß seine Freundin mit einem Farang anbandelt.

Und genaus so kam es auch, wobei angemerkt werden sollte, daß sich der Reviewer nun auch als Screenwriter bei der thailändischen Filmindustrie bewerben könnte.

Der Film spielt in einem Dorf irgendwo im Isan. Der Protagonist Mark ist schlecht in der Schule und fällt ständig durchs Examen. Anläßlich der Hochzeit eines Freundes kehrt er in sein Dorf zurück und trifft auf seine Jugendliebe Waewdao, Mark liebt sie nach wie vor und ist von ihren Plänen, sich einen Farang zu angeln, nicht begeistert. Er will alles dafür tun, daß sie sich ihm zuwendet und nicht einem Ausländer. 

Nebenbei wird noch die Geschichte von Marks Freund erzählt, der von seiner Frau verlassen wird, die in die große Stadt zieht, um dort einen Farang zu finden. 

Auf der anderen Seite kommen auch ein paar Farangs ins Dorf, um dort Thai-Frauen kennenzulernen.

In einer Beschreibung heißt es, daß „diese romantische Komödie einen unbeschwerten Blick auf die Gründe wirft, weshalb Isan-Frauen unbedingt Farangs heiraten wollen.“

So erklärte Regisseur Chinores in einem Interview, daß die meisten Frauen sich verlieben würden, finanzielle Interessen seien da, spielten aber nur eine untergeordnete Rolle.

Der Film verklärt den thailändischen Lebensstil, auch wenn mit Sauftouren der Freunde nicht gegeizt wird. Fast erinnert der Film in seiner Schwarzweißmalerei an einen Propagandafilm, in dem alle heiligen Werte verklärt werden.

Die Darstellung der Farangs ist auch durchaus diskussionswürdig. Zunächst einmal können alle fließend Thai sprechen, was ganz sicher nicht an der Tagesordnung ist... Da gibt es den einen, der seine Frau mit Gold behängt und sie gleichzeitig derartig mißhandelt, daß sie die Flucht ergreift und zu ihrem Thai-Ehemann zurückkehrt. Und da ist der andere Farang, der ein Frauenversteher ist, ihr auf den Zuckerrohrfeldern hilft und auch sonst alles für sie tut. Da ist die Hochzeit nur noch einen Filmschnitt weit entfernt. 

Während dieser Geschehnisse kämpft Mark um seine heißgeliebte Waewdao, die einen Farang heiraten will. Mit Losern wie Mark hat das hübsche Mädchen aber nichts am Hut.

Doch die Lösung liegt auf der Hand: Mark fängt endlich an zu lernen, damit er sein Examen bestehen kann. Er setzt auch einige landwirtschaftliche Projekte in die Tat um, die staatlich gefördert werden. Als das Happy End überstanden ist, bekommen er und Waewdao sogar eine Eigenheimzulage von der Regierung. 

Rückblenden, die an die Jugendzeit der beiden erinnern sollen, sind unschwer zu erkennen: Da wurde Mark einfach in eine Schuluniform gesteckt und Waewdao eine Perücke aufgesetzt – fertig. 

Der Film ist für Thais zum Schreien komisch – z. B. wenn Waewdao vom Fahrrad fällt, der Farang-Betrachter kann sich nicht einmal ein müdes Lächeln abringen, nur dann, wenn der Film unfreiwillig komisch wird – und das sind einige Stellen, an denen das der Fall ist, z. B. folgender Szenenablauf: Ein Thai kniet vor einem Schrein und bittet darum, daß seine Frau zu ihm zurückkehrt. Schnitt. Frau wird von Farang geschlagen. Schnitt. Frau kehrt zu Thai-Ehemann zurück. Das ist großes Erzählkino!

Das Beste aber zum Schluß. Mark und seinen Freunden platzt der Kragen, weil ihnen die Frauen abhanden kommen, insbesondere aber Waewdao, die sich mit einem Farang zum Abendessen verabredet hat. „Es wird Zeit zurückzuschlagen“, heißt es an dieser Stelle. Mark will aber keine Machete benutzen, sondern trällert ein Liedchen, um seine Liebe zu Waewdao zu beweisen. 

Auf der nach unten offenen Blödheitsskala bekommt dieser Film 2 von 10 Punkten.  

Louis Anschel