Zu Hause
Das chinesische Neujahrsfest, von den Chinesen Frühjahrsfest genannt, wird in Thailand natürlich auch zu Hause gefeiert. Selbst in Thai buddhistischen Kreisen, wie im Folgenden dargestellt. Denn Thais aller Couleur feiern gerne auch vermeintlich glücksbringende Feiertage der anderen Weltregionen. So hat sich das Weihnachtsfest neben dem westlichen Neujahr zu einem absoluten Schlager entwickelt. Der Verkauf von Tannenbäumen, echt oder künstlich, hat voriges Jahr zumindest in Bangkok alle Rekorde gebrochen. Man gibt sich westlich aufgeklärt.
Zum heimisch zelebrierten chinesischen Neujahrsfest gehört vornehmlich die symbolische Bewirtung von allem "Heiligen", dem man hier Respekt erweist. Da ist zunächst einmal der privat häusliche Buddhaschrein...
Und dann natürlich das obligatorische Geisterhäuschen. Kein Grundstück in Thailand kann auf solch eine Einrichtung verzichten. Es sei denn, es befindet sich im Besitz von Moslems. Diese Geisterhäuschen erfüllen mehrfache Zwecke. Zunächst sind sie eine Respekterweisung für die Spirits des Landes, welches durch bauliche Massnahmen verändert wurde. Zweitens bietet es eine Heimstätte für die ehemals verstorbenen Seelen, die einmal dieses Land bewohnt haben.
Eine solche Bewirtung soll diese Spirits und die Verstorbenen in gute Laune versetzen, denn im Ärger können sie unberechenbar sein und allerlei Unheil anrichten.
Und dann ist da noch die Zugabe. Die Steintischecke im Garten. Wir erinnern uns. So sah sie während der grossen Flut aus, kurz bevor sie total überflutet war.
Zum chinesischen Neujahr bekam sie wieder Farbe mit buntem Obst und den geflüsterten Worten: "Welcome back on dry land" ...
Gegen Nachmittag, nach dem die Geister satt waren, haben wir geschmaust.