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Donnerstag, 2. Juni 2011

Teil 2 - Der Erawan Schrein in Bangkok einmal anders - The Untold Story


Basisfakten

Ein Urlauber, der zum ersten Male Thailand bereist, im Erawan Schrein in Bangkok dem Treiben zuschaut und einen Blick auf die überraschend kleine Statue wirft, mag geneigt sein, diese für eine Darstellung Buddhas zu halten. Etwas verfremdet zwar, da sie vier Gesichter und acht Arme hat, aber Thailand ist ja schliesslich ein buddhistisches Land, oder?

Erst, wer sich im Nachhinein etwas eingehender damit beschäftigt, oder wer gar mit der hinduistischen Symbolik vertraut ist, erfährt, dass dem nicht so ist. 

Die Figur im Erawan Schrein stellt Lord Brahma den Schöpfer dar, oder Phra Phrom, wie ihn die Thais nennen. Er ist Bestandteil der hinduistischen Göttertrilogie, Brahma der Schöpfer, Vishnu der Erhalter und Shiva der Zerstörer. Als Einheit repräsentieren sie den ewigen Kreislauf allen Seins. Manchmal in einer einzigen Figur, der Trimurti, vereint.

Der Schrein selber ist nach dem Hotel benannt, dem er gewidmet war, dem Bangkok Erawan Hotel. Es existiert nicht mehr und ist dem Bangkok Grand Hyatt Erawan Hotel gewichen.

Auch der Name Erawan entbehrt nicht tieferer Bedeutung. Gemeint ist der heilige 33-köpfige Elefant, das Reittier und der Begleiter von Lord Indra, dem König der Götterwelt. Erawan wird einfachheitshalber mit nur drei Köpfen dargestellt.

Der offizielle Kompagnon von Lord Brahma ist zwar eine Gans, oder veredelt ein Schwan, aber Widersprüche sind ein fester Bestandteil der Traditionen in Thailand.

Die Figur geniesst den Ruf, Wünsche zu erfüllen. Diese werden mit dem Versprechen geäussert, bei Erfüllung einen Elefanten, Erawan, und einen anmutigen Tanz zu spendieren. 

Bewaffnet mit diesem Basiswissen wird in den Folgebeiträgen die Vergangenheit dieses sicherlich bemerkenswerten Schreins aufgerollt. Eine Vergangenheit, in der Verzweiflung, Missmanagement, Politik, der kalte Krieg, "das Gesicht wahren", Lynchjustiz, Animismus, Astrologie und thailändische Tradition eine Rolle spielen. Stoff genug für eine faszinierende Geschichte, gegen die die Legende verblasst.

Fortsetzung folgt...

    

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