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Montag, 13. Juni 2011

Teil 6 - Der Erawan Schrein einmal anders - Der Patron des Erawan Hotels




Der Patron des Erawan Hotels

In Thailand ist es üblich, wichtige Eckdaten des Lebens durch einen Astrologen festzulegen zu lassen, einfach um sicherzustellen, dass die Zukunft unter einem guten Stern steht. Das gilt für Hochzeitstermine, Hauseinweihungen, Eröffnung eines Geschäftunternehmens oder anderes Neuland, was eine einschneidende Wende und einen neuen Beginn mit vielleicht einem gewissen Risiko beinhaltet.

Ein guter Wahrsager oder Astrologe erkundigt sich immer zunächst einmal über die Zusammenhänge, bevor er eine Empfehlung abgibt.  Dazu gehört das Geburtsdatum seiner Klienten, wenn möglich auch die Uhrzeit, und im Falle einer Hauseinweihung das Datum der Grundsteinlegung.

Als Konteradmiral Luang Suwicharnpat erfuhr, wann der offizielle Baubeginn des Erwawan Hotels stattgefunden hatte, schlug er zum Schock vieler die Hände über dem Kopf zusammen. Unglücklicher hätte der nicht gewählt sein können. Das konnte einfach nicht gut gehen. Kein Wunder, das alles schief ging. 

Was die einen schockte, war für die anderen die gute Nachricht. Mit einem Schlag waren alle Verantwortlichen aus dem Schneider. Unprofessionalität oder menschliches Versagen schieden mit einem Male aus. Gegen höhere Gewalt war kein Kraut gewachsen.

Aber was tun? Die Antwort war Besänftigung der höheren Wesen, Wiedergutmachung und ein äußeres Zeichen der Demut. Für alle sichtbar sollte das Erawan Hotel einen Patron der besonderen Art erhalten. Einen Schrein mit einer Gottheit, die schon fast in Vergessenheit geraten war. Lord Brahma, der Schöpfer des Universums. Er hatte einst Lord Buddha zusammen mit Lord Vishnu, dem Erhalter, in den Himmel begleitet, damit Buddha seiner Mutter von seiner Erleuchtung berichten konnte. Im hinduistischen Indien gibt es nur noch ganz wenige Brahma-Tempel. Man sagt nur zwei. Vishnu der Erhalter und Shiva der Zerstörer regieren die Welt. Die Schöpfung ist unwichtig geworden.

Der Auftrag für die Statue ging an das „Fine Arts Department“, eine Organisation in Thailand, die einen gewissen Standard für die Darstellung religiöser Symbole vorgibt. Der Künstler Jitr Pimowit übernahm den Entwurf und die Herstellung aus Hartgips, welche mit Gold überzogen wurde. Juerawee Chomsewee und M.L. Poom Malakoon entwarfen den Schrein. Am 9. November 1956 (B.E. 2499) fand die feierliche von Brahmanischen Priestern geleitete Einweihung statt. Ihrer wird bis heute als Jahrestag gedacht. Dann ist am heiligen Erawan Schrein die Hölle los.

Der Legende nach wurde der Bau des Hotels von da an reibungslos und rechtzeitig vollendet.

Wann fand denn dann genau die Einweihung des Erawan Hotels statt? Schweigen. Wie viel Zeit verging eigentlich zwischen der Aufstellung des Erawan Schreins und der Fertigstellung des Hotels? Schweigen. Nur ein einziges Datum ist überliefert. Nämlich der 9. November 1956, Einweihung des Erawan Schreins. Da 1956 auch als Jahr der Eröffnung des Erawan Hotels genannt wird, kann es mit der Zeit, ab der alles schön reibungslos verlief, nicht lange hingewesen sein. Maximal ein paar Wochen. Das Hotel war so gut wie fertig. Welch ein Wunder?


Quelle: Erawan Hotel Broschüre

Das Bild, welches mich unter anderem zu meiner Recherche: „Der Erawan Schrein...einmal anders“ angeregt hat. Das Bild ist aus dem Jahre 1963. Der Erawan Schrein, einsam und verlassen, sieben Jahre nach seiner Einweihung, lediglich gepflegt von den Hotelangestellten. Hatte die Legende Spätzündung oder ist sie gar ein Marketing Trick?

Fortsetzung folgt...
         

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