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Dienstag, 14. Juni 2011

Wahlen in Thailand - Der Wahlkampf


Der Wahlkampf


Beide Parteien haben sich das Wort „Versöhnung“ zwischen den beiden politischen Lagern auf die Stirn geschrieben. Die Spitzenkandidaten beider Parteien suchen das Bad in der Menge.

  Democrat Party - Abhisit


Peua Thai Party, Yingluck


Abhisit und die Democrat Party führen den Wahlkampf einerseits mit populären Versprechungen, wie da unter anderen sind: 
  • Anhebung des Mindestlohns von 216 Baht auf 250 Baht pro Tag
  • Einbindung der Arbeiter in die Sozialversicherung (bisher nur Angestellte)
  • garantiertes Einkommen für die Bauern
  • Kredite von maximal 5000 Baht mit Niedrigzinsen für Taxifahrer und Motorrad-Taxifahrer
  • Reduzierung der Kriminalitätsrate in Bangkok im Tourismusbereich um 20 % in sechs Monaten
  • Modernisierung des maroden, unsicheren und nur für Romantiker geeigneten Eisenbahnnetzes
  • etc. etc. 

Andererseits warnt Abhisit ständig vor einem Wahlsieg der Peua Thai Party, der nichts Gutes für Thailand bedeuten würde. Insbesondere weist er gerne auf die Mai-Unruhen des Jahres 2010 hin, bei denen die UDD, die „Roten“ und Militär eine unrühmliche Rolle spielten. Außerdem ist er ein vehementer Gegner einer Generalamnestie, wie von der der Peua Thai Party vorgeschlagen. 


Die Peua Thai Party und Yingluck versprechen ebenfalls Populäres:
  • Anhebung des Mindestlohns von 216 Baht auf 300 Baht pro Tag
  • 15000 Baht Mindestgehalt pro Monat für erfolgreiche Studienabgänger
  • Tablet-PCs für alle Schüler
  • Garantiepreise für Reis
  • Verminderung der Mehrwertsteuer
  • Generelle Amnestie für alle politischen Vergehen der Vergangenheit im weitesten Sinne.
  • etc. etc. 

Yingluck führt allerdings im Gegensatz zu Abhisit einen rein positiven Wahlkampf, indem sie auf jegliche negative Bemerkungen in Bezug auf ihre Hauptkonkurrenz Abhist und die Democrat Party verzichtet.

Jetzt, Mitte Juni 2011, führt die Peua Thai Party in allen Umfragen, selbst in der Hochburg der Democrat Party in Bangkok. Allgemein lässt sich für einen Außenstehenden beobachten, dass die Marketing-Maschine für Yingluck weitaus professioneller gestaltet ist, als die von Abhisit. 

Das fängt mit dem Wahlplakat für Yingluck an, gegen welches das von Abhisit mehr als verblasst. Auch die Fotos über den Wahlkampf in den Zeitungen schmeicheln Yingluck mehr als die meisten von Abhisit, selbst in den Zeitungen, die der Peua Thai Party und der UDD nicht gutgesinnt sind. Eine attraktive Frau wie Yingluck verkauft sich halt besser auf der Titelseite, als der ebenfalls gutaussehende aber langweilig und manchmal unbeholfen wirkende Abhisit.








Selbst bei konservativer und kritischer Betrachtung der Umfragen lässt sich zumindest ein Kopf-an-Kopf- Rennen voraussagen. Sollte es einer der beiden Parteien nicht gelingen, eine klare Mehrheit im Vergleich zur anderen zu erreichen, wird die Bhumjai Thai Party, „der Stolz Thailands“ und zur Zeit größter  Koalitionspartner der Regierung vermutlich das berühmte Zünglein an der Waage sein. In dem Fall wird sie bestimmen, ob Abhisit oder Yingluck neuer Premierminister(in) werden, vorausgesetzt, dass diese Partei nicht einen totalen Einbruch bei den Wahlen erleidet. Eine nicht ganz unwahrscheinliche Wendung, da der de facto Führer der Bhumjai Thai Party, Newin Chidchob, als zwielichte und unzuverlässige Figur gilt. Gehörte er doch einmal zu den „Vertrauten“ Thaksin Shinawatras und hatte skrupellos das Lager gewechselt, als die Democrat Party vor zwei Jahren nach einem gewichtigen Koalitionspartner zur Regierungsbildung suchte. Ohne Newin und seiner Bhumjai Thai Party wäre es schwerlich dazu gekommen.  


Demnächst: das "infant terrible" im Wahlkampf   

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