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Dienstag, 14. Juni 2011

Wahlen in Thailand - Der Wahlkampf


Der Wahlkampf


Beide Parteien haben sich das Wort „Versöhnung“ zwischen den beiden politischen Lagern auf die Stirn geschrieben. Die Spitzenkandidaten beider Parteien suchen das Bad in der Menge.

  Democrat Party - Abhisit


Peua Thai Party, Yingluck


Abhisit und die Democrat Party führen den Wahlkampf einerseits mit populären Versprechungen, wie da unter anderen sind: 
  • Anhebung des Mindestlohns von 216 Baht auf 250 Baht pro Tag
  • Einbindung der Arbeiter in die Sozialversicherung (bisher nur Angestellte)
  • garantiertes Einkommen für die Bauern
  • Kredite von maximal 5000 Baht mit Niedrigzinsen für Taxifahrer und Motorrad-Taxifahrer
  • Reduzierung der Kriminalitätsrate in Bangkok im Tourismusbereich um 20 % in sechs Monaten
  • Modernisierung des maroden, unsicheren und nur für Romantiker geeigneten Eisenbahnnetzes
  • etc. etc. 

Andererseits warnt Abhisit ständig vor einem Wahlsieg der Peua Thai Party, der nichts Gutes für Thailand bedeuten würde. Insbesondere weist er gerne auf die Mai-Unruhen des Jahres 2010 hin, bei denen die UDD, die „Roten“ und Militär eine unrühmliche Rolle spielten. Außerdem ist er ein vehementer Gegner einer Generalamnestie, wie von der der Peua Thai Party vorgeschlagen. 


Die Peua Thai Party und Yingluck versprechen ebenfalls Populäres:
  • Anhebung des Mindestlohns von 216 Baht auf 300 Baht pro Tag
  • 15000 Baht Mindestgehalt pro Monat für erfolgreiche Studienabgänger
  • Tablet-PCs für alle Schüler
  • Garantiepreise für Reis
  • Verminderung der Mehrwertsteuer
  • Generelle Amnestie für alle politischen Vergehen der Vergangenheit im weitesten Sinne.
  • etc. etc. 

Yingluck führt allerdings im Gegensatz zu Abhisit einen rein positiven Wahlkampf, indem sie auf jegliche negative Bemerkungen in Bezug auf ihre Hauptkonkurrenz Abhist und die Democrat Party verzichtet.

Jetzt, Mitte Juni 2011, führt die Peua Thai Party in allen Umfragen, selbst in der Hochburg der Democrat Party in Bangkok. Allgemein lässt sich für einen Außenstehenden beobachten, dass die Marketing-Maschine für Yingluck weitaus professioneller gestaltet ist, als die von Abhisit. 

Das fängt mit dem Wahlplakat für Yingluck an, gegen welches das von Abhisit mehr als verblasst. Auch die Fotos über den Wahlkampf in den Zeitungen schmeicheln Yingluck mehr als die meisten von Abhisit, selbst in den Zeitungen, die der Peua Thai Party und der UDD nicht gutgesinnt sind. Eine attraktive Frau wie Yingluck verkauft sich halt besser auf der Titelseite, als der ebenfalls gutaussehende aber langweilig und manchmal unbeholfen wirkende Abhisit.








Selbst bei konservativer und kritischer Betrachtung der Umfragen lässt sich zumindest ein Kopf-an-Kopf- Rennen voraussagen. Sollte es einer der beiden Parteien nicht gelingen, eine klare Mehrheit im Vergleich zur anderen zu erreichen, wird die Bhumjai Thai Party, „der Stolz Thailands“ und zur Zeit größter  Koalitionspartner der Regierung vermutlich das berühmte Zünglein an der Waage sein. In dem Fall wird sie bestimmen, ob Abhisit oder Yingluck neuer Premierminister(in) werden, vorausgesetzt, dass diese Partei nicht einen totalen Einbruch bei den Wahlen erleidet. Eine nicht ganz unwahrscheinliche Wendung, da der de facto Führer der Bhumjai Thai Party, Newin Chidchob, als zwielichte und unzuverlässige Figur gilt. Gehörte er doch einmal zu den „Vertrauten“ Thaksin Shinawatras und hatte skrupellos das Lager gewechselt, als die Democrat Party vor zwei Jahren nach einem gewichtigen Koalitionspartner zur Regierungsbildung suchte. Ohne Newin und seiner Bhumjai Thai Party wäre es schwerlich dazu gekommen.  


Demnächst: das "infant terrible" im Wahlkampf   

Wahlen in Thailand - Überblick


Überblick


Am 3. Juli 2011 wählt Thailand. Insgesamt 40 Parteien buhlen um die Wählerschaft, davon zwei um die Macht.


Die Zahlen repräsentieren die Nummer der Partei auf der Wahlliste, die vorher ausgelost wurde.  

Die Democrat Party

...geht mit Premierminister Abhisit Vejjajiva ins Rennen. Sie hofft, dass durch diese Wahlen endlich ihr Führungsanspruch durch das Volk abgesegnet wird. Obwohl derzeitige Regierungspartei, haftet ihr der Ruf an, lediglich durch die Volksbewegung der PAD, auch „die Gelben“ genannt, das Militär und Gerichtsbeschlüsse zum Nachteil ihrer Gegner an die Macht gekommen zu sein. Des weiteren wird sie verdächtigt, von „mächtigen Institutionen“ fremdgesteuert zu sein. Die Bhumjai Thai Party, übersetzt: „der Stolz Thailands“, ist ihr derzeit grösster Koalitionspartner. Die Hochburgen der Democrat Party liegen in Bangkok und im Süden Thailands.




 Die Puea Thai Party

…übersetzt: „Für Thailand“, geht mit Yingluck Shinawatra an ihrer Spitze ins Rennen. Yingluck ist die jüngere Schwester des ehemaligen Premierministers Thaksin Shinawatra. Sie ist politisch völlig unerfahren und eine erfolgreiche Geschäftsfrau. Ihr haftet der Ruf an, von ihrem Bruder Thaksin, der sich seit einem Gerichtsbeschluss gegen ihn im Ausland befindet, ferngesteuert zu sein. Die Puea Thai Party ist bereits die zweite oder dritte Nachfolgepartei der verbotenen und ehemaligen Regierungspartei „Thai Rak Thai“, „Thais lieben Thais“, die unter Führung des ehemaligen Premiers Thaksin Shinawatra über Jahre die Regierung bildete. Die Puea Thai Party genießt die Unterstützung der Volksbewegung UDD, gemeinhin „die Roten“ genannt. Sie besetzten in vorigem Jahr über mehrere Wochen hinweg wichtige Geschäftsviertel in Bangkok. Bei der Zerschlagung der lange andauernden Demonstration gingen Kaufhäuser, Kinos und Banken in Flammen auf. Es gab über 90 Tote. Die Hochburgen der Puea Thai Party liegen im bevölkerungsreichen Norden und Nord-Osten Thailands.



Die restlichen Parteien

Erfahrungsgemäss werden sich die anderen Parteien nach dem lukrativsten Koalitionsangebot richten um die zukünftige Regierung zu bilden. Sie werden sich um den verlockenden Honigtopf versammeln. Politische Inhalte werden bei den meisten Parteien nur eine untergeordnete Rolle spielen, wenn es nach den Wahlen um die Koalitionsfrage gehen wird. 


 Yingluck und Abhisit, die beiden Hauptkontrahenten im Wahlkampf 

Montag, 13. Juni 2011

Teil 6 - Der Erawan Schrein einmal anders - Der Patron des Erawan Hotels




Der Patron des Erawan Hotels

In Thailand ist es üblich, wichtige Eckdaten des Lebens durch einen Astrologen festzulegen zu lassen, einfach um sicherzustellen, dass die Zukunft unter einem guten Stern steht. Das gilt für Hochzeitstermine, Hauseinweihungen, Eröffnung eines Geschäftunternehmens oder anderes Neuland, was eine einschneidende Wende und einen neuen Beginn mit vielleicht einem gewissen Risiko beinhaltet.

Ein guter Wahrsager oder Astrologe erkundigt sich immer zunächst einmal über die Zusammenhänge, bevor er eine Empfehlung abgibt.  Dazu gehört das Geburtsdatum seiner Klienten, wenn möglich auch die Uhrzeit, und im Falle einer Hauseinweihung das Datum der Grundsteinlegung.

Als Konteradmiral Luang Suwicharnpat erfuhr, wann der offizielle Baubeginn des Erwawan Hotels stattgefunden hatte, schlug er zum Schock vieler die Hände über dem Kopf zusammen. Unglücklicher hätte der nicht gewählt sein können. Das konnte einfach nicht gut gehen. Kein Wunder, das alles schief ging. 

Was die einen schockte, war für die anderen die gute Nachricht. Mit einem Schlag waren alle Verantwortlichen aus dem Schneider. Unprofessionalität oder menschliches Versagen schieden mit einem Male aus. Gegen höhere Gewalt war kein Kraut gewachsen.

Aber was tun? Die Antwort war Besänftigung der höheren Wesen, Wiedergutmachung und ein äußeres Zeichen der Demut. Für alle sichtbar sollte das Erawan Hotel einen Patron der besonderen Art erhalten. Einen Schrein mit einer Gottheit, die schon fast in Vergessenheit geraten war. Lord Brahma, der Schöpfer des Universums. Er hatte einst Lord Buddha zusammen mit Lord Vishnu, dem Erhalter, in den Himmel begleitet, damit Buddha seiner Mutter von seiner Erleuchtung berichten konnte. Im hinduistischen Indien gibt es nur noch ganz wenige Brahma-Tempel. Man sagt nur zwei. Vishnu der Erhalter und Shiva der Zerstörer regieren die Welt. Die Schöpfung ist unwichtig geworden.

Der Auftrag für die Statue ging an das „Fine Arts Department“, eine Organisation in Thailand, die einen gewissen Standard für die Darstellung religiöser Symbole vorgibt. Der Künstler Jitr Pimowit übernahm den Entwurf und die Herstellung aus Hartgips, welche mit Gold überzogen wurde. Juerawee Chomsewee und M.L. Poom Malakoon entwarfen den Schrein. Am 9. November 1956 (B.E. 2499) fand die feierliche von Brahmanischen Priestern geleitete Einweihung statt. Ihrer wird bis heute als Jahrestag gedacht. Dann ist am heiligen Erawan Schrein die Hölle los.

Der Legende nach wurde der Bau des Hotels von da an reibungslos und rechtzeitig vollendet.

Wann fand denn dann genau die Einweihung des Erawan Hotels statt? Schweigen. Wie viel Zeit verging eigentlich zwischen der Aufstellung des Erawan Schreins und der Fertigstellung des Hotels? Schweigen. Nur ein einziges Datum ist überliefert. Nämlich der 9. November 1956, Einweihung des Erawan Schreins. Da 1956 auch als Jahr der Eröffnung des Erawan Hotels genannt wird, kann es mit der Zeit, ab der alles schön reibungslos verlief, nicht lange hingewesen sein. Maximal ein paar Wochen. Das Hotel war so gut wie fertig. Welch ein Wunder?


Quelle: Erawan Hotel Broschüre

Das Bild, welches mich unter anderem zu meiner Recherche: „Der Erawan Schrein...einmal anders“ angeregt hat. Das Bild ist aus dem Jahre 1963. Der Erawan Schrein, einsam und verlassen, sieben Jahre nach seiner Einweihung, lediglich gepflegt von den Hotelangestellten. Hatte die Legende Spätzündung oder ist sie gar ein Marketing Trick?

Fortsetzung folgt...
         

Samstag, 11. Juni 2011

Last Exit Pattaya



This book review was posted in the online issues of the Chiangmai Mail and Pattaya Mail



It's a brand new book written by my friend Louis Anschel.

Das Buch wird auch in Deutsch erscheinen.

Review

This week’s book review is very local and is the result of a series of interviews with Saifon Somdaeng, a 33 year old bar girl working out of beer bars in Pattaya. Last Exit Pattaya (ISBN 978-616-7111-19-3, Bamboo Sinfonia, 2011) was written by Louis Anschel, previously known for his books “A Farang Strikes Back” and this year “A Snake in Paradise”.

This book is initially very noticeable, with the front and back covers representing a credit card, a very clever marketing ploy. Full marks to the publishers Bamboo Sinfonia for innovative creativity.

The book consists of interviews with the bar girl Saifon (Fon) Somdaeng done between January 24 and February 10 this year.

Anschel has done a very good job in getting this woman to open up for him, and the resultant replies come across as totally factual. There are no slips that would indicate some obfuscation, and the dialogue comes as truly indicative of the English spoken by a bar girl from Buriram.

The book traces her life from being the eldest in the family, through to her first liaison with a Thai boyfriend, who subsequently dies and she takes up with another Thai who befriends her. Romantic notions such as “love” do not come into it.

The jump from living with someone to charging a fee for living with someone is certainly not a chasm for Fon, and so it becomes the only truly viable lifestyle for an Isan girl with family responsibilities.

By the end of the narrative, you are left wondering: 
a) why have I heard this story before, and
b) are all the Isan bar girls like this?

The most telling item is actually on the back cover where the story is described as, “All this without playing on anyone’s heart strings, criticizing social customs or condemning her customers, and most important, without any judgment or interpretation by the author. The main character (Fon) is her own referee. It’s all about hard facts. Facts in her own words.”

It would be easy, in fact too easy, to look upon Fon as a woman with neither morals nor scruples, but in her favor is the fact that with her complete lack of schooling, and the Isan family culture of a wastrel father and ineffective mother, with only the grandmother holding the family unit together, which by the time Fon was in her twenties includes her two children. Even work as a check-out girl is denied to those without a school leaving certificate.

The truth in her tale is apparent from the photographs where Fon appears in overseas locations, but like most Thai country girls, cannot make the transition to life in foreign countries.

She does get given the opportunities to climb above her background, but with her lack of ambition this will never happen. Every step in her life has a monetary value, and she is not satisfied until ‘paid off’. A sad book in many ways, but for some an eye-opener.

It is a slim volume, but not an expensive read at B. 395 and is available through Asia Books, Bookazine and DK Bookmart.


Freitag, 10. Juni 2011

Teil 5 - Der Erawan Schrein einmal anders - The Untold Story



Der Bau des Erawan Hotels

Es wurden Stimmen laut, die den Standort nicht gerade als glücklich gewählt betrachteten.

Zum einen war und ist es königlicher Grund und Boden. Ein völlig untraditionelles Gebäude im modernen westlichen Stil auf diesem Stück Land? Unmöglich!

In Bangkok verehrte Bäume mussten gefällt werden. Der in dieser Gegend einst weitverbreitete „Rain Tree“, Samanea Saman, spendete überall wohltuenden  Schatten.


Der früher in Bangkok weitverbreitete "rain tree"



Zu guter Letzt, und wohl das wichtigste Gegenargument aus Thaisicht, wurden einst zum Tode Verurteilte an diesem Ort öffentlich hingerichtet. Deren herumirrende Geister hatten sicherlich nichts Gutes im Sinn.

Fast das gesamte Baumaterial und besonders die Inneneinrichtungen mussten von Übersee eingeführt werden. Genauso wie zu Rama V Zeiten (1868 – 1910), als in der damaligen Innenstadt Bangkoks hochherrschaftliche staatliche Gebäude und Paläste, entworfen von europäischen Architekten, hochgezogen wurden. Jetzt im Jahre 1953 war das immer noch eine logistische Herausforderung.

Als Chef-Bauleiter wurde der Polizei Major General M.L. Jare Suthat ernannt. Heerscharen von Bauarbeitern wurden angeheuert. Zum Teil rekrutierten sie sich aus der Lan Chang Gemeinde gleich in der Nähe sowie der Muslimgemeinde rund um das heutige Jim Thompson Haus herum. Auch sie kamen als Kriegsgefangene, allerdings aus Kambodscha, hier an den Klong Saen Saep. Weitere Trupps aus dem Isan kamen hinzu. Das bunte Gemisch auf den Baustellen sieht heute nicht anders aus.

Je weiter der Bau voranschritt um so offensichtlicher wurden die Probleme. Die Technologie und der geforderte Qualitätsstandard für das Konferenzhotel waren diesen Wander- und Gelegenheitsarbeitern völlig unbekannt. Das große Wurschteln begann. Sozusagen: „learning by doing“ mit allen dazugehörigen Fehlschlägen. Ständig mussten Schlampereien ausgebügelt werden.

Eine Schiffsladung mit italienischem Marmor kam nie an, anderes Material verschwand in dunklen Kanälen. Der Konferenztermin rückte immer näher. Der Druck auf die Bauarbeiter wuchs, da vermutlich Tag und Nacht gearbeitet wurde. Unfälle häuften sich, einige verliefen tödlich. Es darf aber davon ausgegangen werden, dass diese sich im normalen Rahmen bewegten. Selbst 2004/2005 beim Bau des Paragon an der Rama I Road, gleich an der Siam BTS Station, gab es Tote und viele Verletzte. Die wirkliche Zahl der Opfer und deren Namen fanden nie den Weg in die Medien. Nicht erwähnenswert. Damit muss man rechnen, so die Einstellung der Einheimischen.

Die militärisch hochrangigen Herren Direktoren sorgten für den nötigen Druck von oben. Manch professioneller Bauleiter aus dem Ausland mag im Angesicht der "Baukunst" dieser ungelernten Arbeiter kurz vor dem Nervenzusammenbruch gestanden haben. Wer jemals in Thailand einen Hausbau mit europäischen Ansprüchen finanziert und beaufsichtigt hat, kann sicherlich mitfühlen. 

Der Stress nahm überhand, zuviel ging schief, und im Jahr 1956, dem Jahr der UNO Konferenz, streikte ein Grossteil der Arbeiter. Der legendenhaft überlieferte Grund für den Streik war der Aberglaube der Bauarbeiter vom Lande, die davon überzeugt gewesen seien, dass böse Geister ihre Finger im Spiel hätten. 


Vermutlich steckt darin sogar ein Teil der Wahrheit. Es ist aber nicht abwegig anzunehmen, dass Überstunden - was ist das überhaupt? - und Tag- und Nachtarbeit nicht entsprechend vergütet wurden. Wozu dann diese Schinderei? Mögen sich die Arbeiter gefragt haben. Die Lage beruhigte sich allerdings wieder und der Bau konnte fortgesetzt werden.



An dieser Stelle ist es wichtig zu verstehen, dass der Streik vor der Errichtung des Erawan Schreines beendet wurde, zu einer Zeit, als noch nicht einmal die Rede davon war. Offensichtlich hatten sich die Bauherren und die Arbeiter gütlich geeinigt.

Trotz aller Schwierigkeiten und Zweifel, rechtzeitig zum Termin der UNO Konferenz im gleichen Jahr fertig zu werden, wurde der Chef-Bauleiter Polizei Major General M.L. Jare Suthat 1956 beauftragt, Konteradmiral Luang Suwicharnpat zwecks Festlegung eines glückverheißenden Einweihungstermins für das Erawan Hotel zu kontaktieren. Der Konteradmiral galt als Experte für fernöstliche Astrologie und wurde des öfteren für solche Aufgaben konsultiert.

Das geschah nicht etwa aus irgendeiner Not heraus, sondern entspricht uralter thailändischer Tradition, besonders wenn es um solch ein wichtiges Gebäude geht.

Das ursprüngliche Erawan Hotel

Diese nüchternen Fakten lassen sich auf der Webseite der Than Tao Mahaprom Foundation nachlesen, die auf legendenhafte Darstellungen verzichtet.


Es ging also ursprünglich um einen spirituell abgesegneten Termin für die Einweihung des Erawan Hotels.

Bei der Bestimmung dieses besonderen Datums machte Konteradmiral Luang Suwicharnpat eine Entdeckung mit Konsequenzen...

Fortsetzung folgt...

Samstag, 4. Juni 2011

Teil 4 - Der Erawan Schrein einmal anders - The Untold Story





Baubeginn im kalten Krieg

Wir schreiben das Jahr 1953. Der Korea-Krieg war gerade beendet worden und das Land geteilt. Die Franzosen kämpften ihre letzten Schlachten in Vietnam. Onkel Ho feierte erste Erfolge. Das seit 1949 kommunistische China drohte mit seiner Ideologie ganz Süd-Ost-Asien zu überrollen. Zumindest aus der Sicht der Amerikaner. General Eisenhower bastelte an seiner Domino-Theorie, nach der ein Staat nach dem anderen in dieser Region fallen würde, falls die Länder Vietnam, Birma, Laos, Kambodscha und Thailand nicht tatkräftig vom Westen unterstützt würden. Der kalte Krieg wurde immer heißer und die Amerikaner begannen über ihre Handelskammer in Bangkok Dollars nach Thailand zu pumpen. Die sogenannte Amerikanisierung Thailands begann.

Bangkok vor dem Bauboom

Die 1945 gegründete UNO suchte verzweifelt nach neuen Mitgliedsländern um diesen eine Plattform für friedliche Lösungen zu bieten. Thailand war bereits 1946 beigetreten und sollte endlich die Gelegenheit für ein aktives Zeichen erhalten. Auf Antrag der UNO erklärte sich Thailand 1953 bereit, im Jahre 1956 Gastgeber für eine internationale UNO-Konferenz zu sein.

Drei Jahre Zeit für den Bau einer geeigneten Konferenzstätte.

Die öffentliche Ausschreibung 1953 blieb unbeantwortet. Kein Unternehmer in Thailand war bereit, seinen Kopf für ein eventuelles Scheitern des Projektes hinzuhalten. Das Risiko schien wegen seiner politischen Brisanz zu groß zu sein. Weniger zynisch könnte man sagen, dass wohl kein Unternehmen in Thailand in der Lage war, solch ein Projekt durchzuführen.

Da Thailand aber schon offiziell zugesagt hatte und das Gesicht nicht verlieren wollte, blieb nichts anderes übrig, als eine staatliche Firma mit zivilem Anschein für diesen Zweck zu gründen. 

Die Regierung rief 1953 eine Firma namens Thai United Hotel and Tour Co. Ltd mit Polizeigeneral Pao Sriyanont als Vorsitzenden des Aufsichtsrates ins Leben. Die anderen Aufsichtratsmitglieder gehörten zur creme de la creme der Schultersternträger.

Architekten lieferten ihre Entwürfe ab und, nachdem als gut befunden, wurde 1953 der Grundstein mit den üblichen Ritualen der weißen Schamanen gelegt. Der Name stand auch schon fest. Das Erawan Hotel. Ein verheißungsvoller und symbolträchtiger Name. Dieser weiße Elefant mit Lord Indra als Reiter bildet das Stadtwappen und ist der Patron Bangkoks.

Bauarbeiter ließen sich gleich in der Nähe rekrutieren. Sie hatten sich vor langer Zeit am Klong (Kanal) Saen Saep niedergelassen, besser gesagt, wurden dort 1820 unter Zwang angesiedelt. König Rama III brachte sie als Kriegsgefangene aus Laos mit. Diese Gemeinde hinter dem Elektronik- und Computerkaufhaus Pantip nennt sich heute noch Lan Chang Gemeinde. Lan Chang, der ehemalige Name für Laos.   

Zusätzlich wurden einige Bauleiter aus dem Westen eingeladen. Bauleiter, die sich später wünschten, diesen Job nie angenommen zu haben.

Oberflächlich gesehen hatte alles seine Ordnung. Es konnte eigentlich nichts mehr schiefgehen oder?

Fortsetzung folgt...

Elephant White (2011)




Dieser Film des Regisseurs von "Ong Bak" spielt ausschliesslich in Bangkok. Der Bangkokliebhaber wird in ihm einige bekannte Lokalitäten wieder erkennen. 

Ein Vater heuert einen Auftragskiller an um den Mord an seiner Tochter zu rächen. Der Zuschauer wird in die Unterwelt des Mädchenhandels entführt. Die Handlung ist aktionsreich und der Plot bietet zum Teil überraschende Wendungen. Die Mystik kommt auch nicht zu kurz. Mehr sei hier nicht verraten.

Dabei möge der Zuschauer keinen gesellschaftskritischen Film erwarten. Gewalt und Blut überwiegen.

Die Sprache ist gemischt englisch und thailändisch. Thaisprache wird mit englischen Untertiteln belegt. Ein netter Unterhaltungs- und Action-Film für den Sonntag Nachmittag. Aber mehr auch nicht.

In English


The director of "Ong Bak" made another movie that will delight Bangkok Lovers. Bangkok is the sole location of the movie and many known places can be seen.


A father hires an assassin to revenge the death of his daughter. The viewer will be hijacked into the world of female slave trade. The movie is full of action and the plot has some nice turns. The exotic mystic plays a role as well. No further spoilers will be mentioned here in order not to take away the element of surprise.


The viewer should not expect socio critical elements in this movie. Violence and blood are the main themes.


The spoken language is mixed English and Thai. Thai language is subtitled with English.


Consider this movie as a typical Thai action movie suitable for a relaxing Sunday afternoon having a beer or two.